Gregorianischer und Julianischer Kalender

Seit jeher versucht der Mensch, Zeit und Ort zu kategorisieren, sei es in Kalendern oder Landkarten.  Ob es sich um die Bestimmung von Längen, dem Messen von Gewichten oder um die Messung der Zeit handelt, ständig vermisst der Mensch die ihn umgebende Welt.
Bei all den vielen Möglichkeiten seine Umwelt in Zahlen zu erfassen, kommt dem Messen der Zeit seit jeher eine ganz besondere Bedeutung zu. Im Laufe der Jahrtausende und durch alle Kulturen hindurch, haben sich die unterschiedlichsten Methoden und Kalender entwickelt, um die Zeit zu messen. Viele sind gekommen und nach geraumer Zeit wieder im Dunst der Geschichte verschwunden.
Die im Westen bekanntesten Kalender sind der Julianische Kalender sowie der Gregorianische Kalender. Um diese beiden Kalender soll es hier auch gehen.

Der meistgenutzte Kalender

Der in der westlichen Welt heutzutage meistbenutzte Kalender ist der Gregorianische Kalender, welcher um das Jahr 1582 durch den damaligen Papst Gregor XIII eingeführt wurde.
Der Gregorianische Kalender ist eine Reform des Julianischen Kalenders und löste diesen seit dem Jahre 45 v. Chr. geltenden, und durch Julius Caesar eingeführten, Julianischen Kalender ab.
Grund für die Einführung des Gregorianischen Kalenders, beziehungsweise für die Reform war, dass der Julianische Kalender nicht exakt genug das Sonnenjahr, also die Zeit, die die Erde benötigt, um die Sonne einmal zu umkreisen, abbilden konnte.

Die wichtigsten Unterschiede in der Übersicht zwischen dem Gregorianischen und dem Julianischen Kalender

Der Julianische Kalender:

  • Der Julianische Kalender ist der älteste Sonnenkalender und er wurde 45 v. Chr. durch Julius Caesar eingeführt und galt bis 1582.
  • Im Julianischen Kalender war das vierte Jahr immer ein Schaltjahr mit 366 Tagen. Dies entsprach allerdings nicht genau der Zeitdauer, die die Erde für eine Umkreisung der Sonne benötigt.
  • Im Jahre 1582 wurde der Julianische Kalender durch die Reformation von Papst Gregor XIII, abgeschafft.

Der Gregorianische Kalender:

  • Der Gregorianische Kalender, auch bürgerlicher Kalender genannt, wurde durch die Kalenderreform der Römisch-katholischen-Kirche im Jahre 1582 eingeführt.
  • Der Gregorianische Kalender ist ebenfalls ein Sonnenkalender, allerdings mit einer präziseren Berechnung der Schaltjahre.
  • Der Gregorianische Kalender liegt genauer an der Umlaufzeit der Erde um die Sonne.
  • Weltweit gesehen ist der Gregorianische Kalender der am meisten gebrauchte Kalender.

Der Julianische und der Gregorianische Kalender in der Geschichte

Das Messen der Zeit ist eine Grundvoraussetzung, damit moderne Gesellschaften und insbesondere so arbeitsteilige Gesellschaften wie wir sie zurzeit auf unserer Welt haben, überhaupt funktionieren können.
Erst das Messen der Zeit sowie das Einteilen eines großen Zeitabschnittes, wie beispielsweise eines Jahres, in kleinere Zeiteinheiten, machen koordinierte Handlungen vieler Menschen, zu einem bestimmten Zeitpunkt, erst möglich.
Eine der wichtigsten Tätigkeiten, die durch die Einführung eines Kalenders erst im großen Umfange ermöglicht wurden, war das koordinierte Aussähen sowie das Ernten großer Mengen an Erntegut. Ohne einen präzisen Kalender ist das Aussehen und Ernten, zu einem bestimmten Zeitpunkt und als koordinierte Aktion nicht möglich.
Das koordinierte Aussähen als auch das Ernten von großen Mengen an Erntegut kann aus Gründen der Weiterverarbeitung beziehungsweise der Einlagerung sowie vielen weiteren Gründen notwendig sein. Dadurch wird erstmals eine Planbarkeit ermöglicht, wie sie für die Versorgung großer Gesellschaftsstrukturen notwendig ist.
Der Julianische Kalender hat diesen Zweck, bis vor rund 400 Jahren, auch recht gut erfüllt. Allerdings waren die Ungenauigkeiten, die dieser Kalender bei der Zählung der Tage machte, und die sich am Ende des Jahres addierten, so groß, dass dieser Kalender einer Reform bedurfte.
Durch die Einführung des Gregorianischen Kalenders gibt es zwar immer noch Ungenauigkeiten, die von Zeit zu Zeit ausgeglichen werden müssen, diese sind jedoch deutlich geringer. Der Gregorianische Kalender kommt deutlich näher an das etwa 365,2422 Tage dauernde Sonnenjahr heran als der Julianische Kalender.

Weitere Kalendersysteme

Auch wenn wir heutzutage alle unsere Handlungen nach dem Gregorianischen Kalender ausrichten, gab es doch durch die Geschichte hinweg, immer wieder die verschiedensten Kalender.
Die meisten davon haben sich zwar nicht gehalten, dennoch ist es sehr interessant einmal zu sehen, welche Arten von Kalendern es einmal gab oder auch noch gibt.

Nachfolgend eine kleine Übersicht interessanter Kalendertypen:

  • Der legendäre Maya-Kalender
  • Der Mondkalender
  • Der Persische Kalender
  • Der Ägyptische Kalender
  • Der Babylonische Kalender
  • Der Jüdische Kalender
  • Der Islamische Kalender
  • Der Griechisch-orthodoxe Kalender
  • Der Indische Kalender
  • Der Hundertjährige Kalender

Dies sind einige der bekanntesten Kalenderarten neben dem Gregorianischen und dem Julianischen Kalender. Der größte Teil dieser Kalender wird allerdings heutzutage in den westlichen Staaten (und auch vielen östlichen Staaten) nicht mehr benutzt. Allerdings existieren auch heute noch einige dieser Kalender und sind in Benutzung.

Fazit

Der Gregorianische Kalender, der seinen Ursprung im Julianischen Kalender hat und damit schon über 2000 Jahre alt ist, bildet die Grundlage unseres modernen Zeitsystems.
Durch die vor rund 400 Jahren stattgefundene Reform des Kalendersystems, konnte der Gregorianische Kalender sehr gut an das genaue Sonnenjahr angepasst werden und ist dadurch auch weiterhin die Grundlage des weltweiten Kalendersystems.
Auch wenn von Zeit zu Zeit Korrekturen vorgenommen werden müssen, wird unsere Zeitrechnung auch in Zukunft, nach diesem, im Ursprung, über 2000 Jahre alten Kalendersystem, stattfinden.