[griechisch] Himmelskunde, Sternkunde, die Wissenschaft von den Gestirnen und dem Bau des
Weltalls.
Die Astronomie ist seit den ältesten Zeiten bekannt und Mutter vieler anderer
Wissenschaften (Mathematik, Physik, Geographie u. a.). In den frühen Kulturen (Babylonien,
Ägypten, China) bestand die Astronomie aus einfachen Beobachtungen der Gestirnsbewegungen.
Eine theoretische Deutung fehlte.
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Erst die Griechen (5. Jahrhundert v. Chr. bis 2. Jahrhundert n. Chr.) entwickelten die
Astronomie als Wissenschaft. So wurde die Bewegung der Planeten dadurch erklärt, daß
diese nicht direkt um die Erde erfolgt, sondern auf einem zweiten Kreis, der auf die
erste Kreisbewegung aufgesetzt ist (Epizykeltheorie). Die Erde wurde als Kugel erkannt
und die ersten noch ungenauen Entfernungsbestimmungen (Sonne und Mond) durchgeführt.
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Im 15. Jahrhundert wurden die Schwächen des geozentrischen Weltbildes offenkundig.
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So stellte Nikolaus Kopernikus
im 16. Jahrhundert das heliozentrische Weltbild auf.
Johannes Kepler konnte aufgrund der
Beobachtungen von Tycho Brahe zeigen, daß
die Planeten nicht in Kreis-, sondern Ellipsenbahnen um die Sonne laufen. Die
himmelsmechanische Begründung für die Bewegung der Gestirne lieferte schließlich
Isaac Newton mit seiner Theorie der
Gravitation.
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Bis zum 17. Jahrhundert war fast ausschließlich das Sonnensystem Gegenstand der Astronomie;
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seit dem Ende des 18. Jahrhunderts datiert die Erforschung des Systems der Fixsterne
(Milchstraßensystem).
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Erst im 20. Jahrhundert ist die astronomische Forschung bis zu den Grenzen des sichtbaren
Weltalls (System der Spiralnebel) vorgestoßen.
Von der klassischen Astronomie (sphärische Astronomie, Astrometrie, Himmelsmechanik) hat
sich seit etwa 100 Jahren die Astrophysik als fast selbständiger Wissenschaftszweig abgespalten.
Weitere wichtige Teilgebiete der Astronomie sind die Stellarastronomie und die Stellarstatistik.
Die mit Hilfe von Raumsonden (Satelliten) durchgeführten Untersuchungen gehören zur
Weltraumfahrt.
siehe auch:
astronomische Begriffe
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