Das ältestes christliches Fest, an dem die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird. Seit
dem 2. Jahrhundert als jährlich wiederkehrendes
Fest bezeugt.
Andere kirchliche Feiertage,
die sich über den Zeitraum zwischen dem Septuagesima-Sonntag (dem neunten
Sonntag vor Ostern) und dem ersten
Adventssonntag verteilen, richten sich nach dem
Zeitpunkt des Osterfestes. Am Ostersonntag endet die
Fastenzeit, die am
Aschermittwoch beginnt. Die
Karwoche, die Ostern vorausgeht, beginnt mit dem
Palmsonntag und endet am
Karfreitag, dem Tag, der an die Kreuzigung Jesu
erinnert.
Die Bezeichnung Ostern leitet sich von Eastre ab, dem angelsächsischen Namen der
teutonischen Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Ihr Fest wurde am Tag vor der
Frühlings-Tagundnachtgleiche gefeiert. Von den mit diesem Fest verbundenen Bräuchen überdauerte
der Osterhase, der ein Symbol der Fruchtbarkeit
ist. Auch in anderen Kulturen wurde zu diesem Zeitpunkt der
Frühlingsanfang gefeiert.
Das christliche Osterfest, ging in seiner religiösen Bedeutung unmittelbar aus dem jüdischen
Passahfest hervor.
Da Jesus am Vorabend von Passah gekreuzigt wurde und am dritten Tage von den Toten auferstand,
wurde das Osterfest der Christen jüdischer Herkunft unmittelbar nach dem Passahfest gefeiert,
das nach ihrem babylonischen Mondkalender mit der Vollmondnacht übereinstimmte (den 14. Tag
im Monat Nisan, dem ersten Monat des Jahres). Dadurch fiel der Feiertag in jedem Jahr auf
verschiedene Wochentage. Heidenchristen feierten die Auferstehung jedoch am ersten Wochentag,
dem Sonntag, nach der Tagundnachtgleiche. Aus der unterschiedlichen Berechnung des Ostertermins
ergab sich, daß die christlichen Kirchen im Osten in der Tradition des jüdischen Passahfestes
feierten. Die westliche Kirche hingegen legte Ostern auf einen Sonntag.
Der römische Kaiser Konstantin I., berief 325 das
Konzil von Nicäa ein. Dieses legte fest,
daß Ostern nach dem Vollmond gefeiert werden sollte, der auf die Frühlings-Tagundnachtgleiche
folgt (siehe auch: Osterfeststreit). Wenn
Vollmond an einem Sonntag sei und somit mit dem Passahfest zusammentreffe, dann sollte Ostern
an dem darauf folgenden Sonntag gefeiert werden. Auf diese Weise wurde ein zeitliches
Zusammenfallen des Oster- und des Passahfestes vermieden. Des weiteren beschloß das Konzil,
daß der Kalendertermin des Osterfestes in Alexandria, dem damals wichtigsten astronomischen
Zentrum der Welt, berechnet werden sollte. Mit dem Wissensstand des 4. Jahrhunderts erwies
sich jedoch eine genaue Bestimmung des Termins als unmöglich. Das entscheidende damit verbundene
astronomische Problem war der Unterschied zwischen dem
Sonnenjahr und dem
Mondjahr (
Epakte). Das größte Problem der Festlegung war die Abweichung zwischen dem astronomischen
Jahr und dem damals gebräuchlichen
julianischen Kalender.
Methoden, die die Kirche anwandte, um den Termin des Festes festzulegen, führten dazu,
daß Ostern in verschiedenen Teilen der Welt zu unterschiedlichen Terminen gefeiert wurde.
387 lagen z. B. die Termine des Osterfestes in Frankreich und Ägypten 35 Tage auseinander.
Um 465 führte die Kirche eine von dem Astronomen Victorinus, der von Papst Hilarus beauftragt
worden war, den Kalender zu reformieren und den Ostertermin festzulegen, vorgeschlagene
Berechnungsmethode ein. Die Weigerung der britischen und keltischen christlichen Kirchen,
die vorgeschlagenen Änderungen einzuführen, führte im 7. Jahrhundert zu harten Auseinandersetzungen
mit Rom.
Die von Papst Gregor XIII. 1582 durch
die Einführung des gregorianischen Kalenders
erfolgte Reform des julianischen Kalenders beseitigte einen großen Teil der Probleme, die bei
der Festlegung des Ostertermins sowie bei der zeitlichen Gestaltung des Kirchenjahres entstanden
waren. Seit 1752, als der gregorianische Kalender auch in Großbritannien und Irland eingeführt
wurde, feiert man Ostern im westlichen Teil der christlichen Welt am gleichen Tag. Die Ostkirchen
jedoch, die den gregorianischen Kalender nicht einführten, feiern Ostern an einem Sonntag vor
oder nach dem Termin, der im Westen gefeiert wird. Gelegentlich fallen die Termine zusammen.
Dies geschah z.B. 1865 und 1963.
Um die Überschneidung mit anderen Terminen zu vermeiden, gibt es seit längerem Bestrebungen,
daß die beweglichen Termine des Festes entweder enger zusammengelegt oder durch einen festen
Termin, wie beim Weihnachtsfest, ersetzt werden.
1923 wurde dieses Problem dem Papst vorgetragen und akzeptiert.
1928 verabschiedete das britische Parlament eine Verfügung, nach welcher der anglikanischen
Kirche erlaubt wurde, Ostern am ersten Sonntag nach dem zweiten
Samstag im
April zu feiern.
In den katholischen und protestantischen Kirchen blieb Ostern jedoch weiterhin ein beweglicher
Feiertag, der auf kein festes Datum festgelegt ist.
Feiertag (Ostermontag):
siehe auch:
Ostereier,
Osterfeuer,
Osterhase,
Osterlamm,
Ostermarsch,
Osterwasser
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